Tag des Friedhofs: "Endlich und Lebendig" 
21. September 2024

Deutschlandweit wird am 21. und 22. September 2024 der Tag des Friedhofs begangen. Mit dem Aktionstag unter dem Motto „endlich und lebendig“ machen die beteiligten Kirchengemeinden, Kommunen und Berufsgruppen auf die gesellschaftliche Bedeutung des Friedhofs sowie auf die Formen moderner Trauerkultur aufmerksam. Ziel ist es, die Bedeutung der Friedhöfe als Ruhestätten, Orte der Trauerbewältigung, Erholungs- und Lebensräume näher zu bringen und den Umgang mit den Themen Tod und Trauer zu enttabuisieren.

Auch wir als Kirchengemeinde Rendsburg, die 5 Friedhöfe in der Region unterhält, beteiligen uns in diesem Jahr an dem Aktionstag. Wir laden zu zwei Veranstaltungen ein, in denen die kirchlichen Friedhöfe der Stadt Rendsburg als Orte der Trauer, der Ruhe, der Erinnerung, der Natur und der Begegnung sowie als Orte der Geschichte, der Kunst und Kultur vorgestellt werden:

-        Am Samstag, dem 21. September um 11.00 Uhr wird Dr. Norbert Klause auf dem Altstädter Friedhof über die Geschichte des 1824 vor den Toren der Stadt neu errichteten Friedhofs berichten. Treffpunkt ist der Eingang am Parkplatz am Grünen Kranz.

-        Und ebenfalls am Samstag, dem 21. September um 14.00 Uhr wird Dr. Regina Becker auf Garnisonfriedhof im Rahmen einer einstündigen Führung die Entwicklung der Friedhofskultur darlegen. Treffpunkt ist vor der Kapelle in der Friedhofsallee 13.

Für Pastor Rainer Karstens, dem Vorsitzenden des Friedhofsausschusses unserer Kirchengemeinde, ist die Erhaltung der innerstädtischen Friedhöfe und die Pflege der Friedhofskultur trotz aller gesellschaftlicher Veränderungen wichtig: „Friedhöfe sind unverzichtbare Orte des menschlichen Lebens und zugleich bedeutende Kulturorte. Wir sind bemüht alles zu tun, um gute, heilsame und schöne Traditionen zu bewahren und zugleich neue Wege der Trauer- und Gedenkkultur zu eröffnen, damit das Kult- und Kulturgut Friedhof eine gute Zukunft hat.“

Der Tag des Friedhofs eignet sich ideal für einen Friedhofsbesuch. Dabei ist es nicht notwendig, das Grab eines verstorbenen Menschen zu besuchen. Der Friedhof eignet sich beispielsweise sehr gut, um selbst zur Ruhe zu kommen und zu entschleunigen. Friedhöfe zeigen, dass alle Menschen am Ende wieder gleich sind. Sie machen bewusst, wie begrenzt das Leben sein kann und dass sich mancher Stress vielleicht gar nicht lohnt. Friedhöfe laden somit auch zum Nachdenken und Philosophieren über das Leben ein.

 

Info-Box: Friedhofskultur in Deutschland seit 2020 UNESCO-Kulturerbe

Die Friedhofskultur in Deutschland wurde im März 2020 von der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe aufgenommen. Die Friedhofskultur umfasst die Kultur des Bestattens und des Trauerns sowie die Gestaltung, Pflege und Bewahrung der Gräber, Grabmale, Friedhöfe und anderer Gedenkorte, auch in Hinsicht auf Naturschutz, Völker-verständigung und Integration.

Denkmalgeschützte Friedhöfe gehören hingegen zum materiellen Kulturerbe.

Mit Friedhofskultur in Deutschland sind die Friedhofsgestaltung, Bestattungspraxis sowie Trauer- und Erinnerungsrituale gemeint. Damit verbundene handwerkliche Techniken und Praktiken erhalten diese Kulturform und sorgen für die Pflege der Friedhöfe. Als naturnahe Orte der Erinnerungskultur sind Friedhöfe darüber hinaus heute Abbilder einer pluralistischen Gesellschaft.

Gemeinsames Engagement der Kirchen für die Friedhofskultur

Die großen Kirchen in Deutschland betonen den Wert der Friedhofskultur für unsere Gesellschaft. Gemeinsam würdigen die Evangelische Kirche Deutschlands und die katholische Deutsche Bischofskonferenz die christlichen Friedhöfe als tragende Säulen des Immateriellen Kulturerbes „Friedhofskultur in Deutschland“. Es gilt, diese Kulturräume im Sinne der UNESCO-Auszeichnung zu pflegen und zeitgerecht weiterzuentwickeln.